Selfcare – Kümmer dich um dich selbst.
Entspannte Mütter haben auch entspannte Kinder. Meditier am besten jeden Tag. Trainiere deinen Beckenboden. Und es muss auch mal Zeit fürs Nichtstun sein.
Puh. Ich lese das, während das Baby schläft. Genau 30 Minuten, dann geht der Mamaalltag weiter. Und die To Do Liste im Kopf wird länger. Meditieren, entspannen, sich um mich kümmern. Dabei steigt der Stresspegel und ich merke, dass mein Nacken sich verspannt. Natürlich weiß ich, dass ich mich zu wenig bewege und zu gestresst bin. Aber wann soll ich noch 60 Minuten trainieren? Oder Meditieren?
So vielen Mamas geht es so. Mir auch manchmal. Natürlich ist es toll und wichtig, Zeit für sich zu haben. Zeit für Yoga und Bewegung. Aber es gibt so Tage oder Wochen, da geht es einfach nicht.
Und wenn man dann vom Tag gestresst in die Einschlafbegleitung geht und das Kind vom Erleben des Tages länger braucht zum Einschlafen, steigt der Stress noch mehr und die Geduld ist gefühlt nach einer Minute schon weg.
Ja, versuche dir immer Zeit für dich zu nehmen, wenn es möglich ist. Hole dir Hilfe, wenn nötig, um mal 60 Minuten Yoga zu machen, aber wenn dich das noch mehr stresst, lass es. Versuche lieber kleine Entspannungsinseln in deinen Alltag zu integrieren, die nicht „extra“ sind, sondern selbstverständlich integriert.
Es muss nicht immer 60 Minuten, 3x die Woche Training und Entspannungstraining sein. Es gibt viele kleine Möglichkeiten, die in den Alltag integriert werden können, so dass du entspannter im Alltag bist und auch in die Einschlafbegleitung gehst.
Ein wichtiger Schritt: Du merkst, dass du gestresst bist und nimmst es an. Das ist schon toll und ein wichtiger Schritt – viele merken es erst, wenn es schon zu spät ist und der Körper mit zum Beispiel Kopfschmerzen rebelliert. Hier kannst du jetzt weitergehen und überlegen, wie du es ändern kannst.
Außerdem: Sei liebevoll mit dir, auch wenn du gestresst bist oder es wieder nicht geschafft hast, zu meditieren. Was würdest du deiner Freundin sagen? Wahrscheinlich nicht, dass es schlecht ist, dass sie es wieder nicht geschafft hat.
Es gibt viele Arten der Entspannung und Techniken. Ich zeige dir hier jetzt nur eine. Schön einfach. Du kannst es alleine und überall durchführen, ohne geleitet werden zu müssen. Es kann 1 Minute gehen oder 60 Minuten.
Die Atembeobachtung. Dein Atem fließt von ganz alleine, ganz autonom. Und trotzdem kannst du ihn bewusst steuern oder deine Aufmerksamkeit darauf richten. Atmen schenkt uns Sauerstoff,
Spannung, Entspannung und hat Einfluss auf unser zentrales Nervensystem. Die Ausatmung ist mit dem Teil davon verknüpft, der für die Entspannung zuständig ist.
Während du gerade sitzt und diesen Artikel liest, beginne mal damit, deinen Atem zu beobachten. Wenn du magst, schließe die Augen. So simpel und so schön.
Am Ende des Artikels findest du einen Link zu einem Video, bei dem du genau das mit mir mitmachen kannst.
Hier noch mal die Atementspannung zusammengefasst:
Überall möglich
Augen geschlossen oder geöffnet
Beobachte deinen Atem
Wo kannst du ihn im Körper spüren? Beim Heben und Senken deines Bauches oder Brustkorbes? An der Nase?
Wenn du Zeit hast, finde einen ruhigen Ort, setze dich hin und schließe die Augen. Mache es so lange, wie es dir gut tut.
ABER du kannst es überall machen.
- Beim Spazierengehen mit dem Kinderwagen oder der Trage
- Beim Autofahren
- Auf der Krabbeldecke
- Beim Einkaufen
- Wenn du merkst, das Stress oder Ärger hochkommen
- Wenn jemand dir ungefragte Ratschläge geben will =)
UND ganz wichtig: Bei der Einschlafbegleitung.
Du begleitest dein Kind und wartest darauf, dass es einschläft oder in die Tiefschlafphase gleitet oder selbst zur Ruhe kommt? Schließe die Augen und gehe hin zu deinem Atem, wie ich es beschrieben habe. Deine Ruhe wird sich auf dein Kind übertragen und gleichzeitig kannst du diesen Moment auch nutzen.
Suche dir grundsätzlich einen Moment in deiner Tagesroutine, der sich immer wiederholt. Hier kannst du die Entspannungsübung einbauen. Wenn du zum Beispiel immer morgens deinen Kaffee alleine trinkst, bevor dein Kind aufwacht, mach es hier. Mit der Zeit wirst du den Kaffee durch die Routine mit deiner Entspannungsübung verbinden und es wird einfach, es routiniert im Alltag einzubauen.
Hier kannst du mit mir zusammen die Atembeobachtung machen.
Viel Spaß damit!
Geschrieben von Annika Ziock